Dem Selbstbau kommt beim Klimaschutz und der weiteren Verbreitung von Solargeräten eine entscheidende Bedeutung zu. Die Kapazitäten von Elektrikern und Solarteuren sind knapp, sie werden an vielen Stellen für die Energiewende benötigt. Daher sollten sie sich auf solche Projekte und Vorhaben beschränken, bei denen aus Sicherheitsgründen deren spezielles Fachwissen gefordert ist,das Laien nicht haben.
Auf der anderen Seite ist es aus vielen Gründen sinnvoll, Laien zu aktivieren, ggf. sich auch im Rahmen der gegenseitigen Hilfe zu ermächtigen, Solarlösungen zu bauen. Das stärkt zum einen die örtliche Gemeinschaft, die Hausgemeinschaften, aber auch den Klimaschutz und das Selbstwirksamkeitsgefühl. Zum anderen unterliegen Lösungen, die man selbst erarbeitet hat, größerer Wertschätzung und es werden weitere Energiespar- und Bildungseffekte – die Menschen erzählen sichgegenseitig von Steckersolar – hervorgerufen.
Der sogenannte “Secondlife-Solar”-Ansatz, womit die Weiternutzung von gebrauchten Solarpanels gemeint ist, hat einen großen Vorteil: Solarpanels halten sehr lange (30 – 40 Jahre) und erzeugen zwar im Alter nicht so viel Strom wie aktuelle Modelle, müssen dafür aber nicht stofflich recycelt werden.
Wir wollen auf zwei Ebenen das Thema Steckersolar Secondlife angehen: Wir wollen zum einen praktische Workshops in Denzlingen anbieten und zum zweiten parallel dazu Anleitungen und Musterschreiben entwickeln und Hürden identifizieren und weiter abbauen. Diese gewonnenen Erkenntnisse sollen dann auf unterschiedlichen Kanälen und in neuen Medien verbreitet werden, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen (Selbstbauer, ältere Menschen, junge Menschen).
Partner
Partner ist die Gemeinde Denzlingen, gefördert wird das Projekt von der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg.
Daneben hat sich der EnergieWendeHub Landkreis Emmendingen gemeldet, die mit uns zusammen arbeiten wollen, etwa in dem man eine Ortsgruppe des BalkonSolar Vereins in Denzlingen aufmacht und durch weitere Aktivitäten.
Aktivitäten
1) Praxis: „Secondlife-Solar mit und ohne Speicher in Denzlingen bauen”
Wir wollen aus gebrauchten Solarpanels und neuen Speichersystemen Steckersolargeräte bauen, die das kommende Thema Kleinspeicher bzw. Speicher bei Steckersolargeräten bearbeiten. Dazu nutzen wir neue Kleinspeicher unterschiedlicher Hersteller, auch um deren technische Fähigkeiten und Ausgereiftheit zu testen. Dabei kommt der Strom aus gebrauchten Solarpaneelen.
Zielgruppe sind Bewohner von Wohnungen mit großen Balkonen oder Einfamilienhausbesitzer, die so an das Thema Solarstrom herangeführt werden.
Kosten fallen hier für die Durchführung der Workshops und für Materialkosten an.
Für die Workshops werden wir die Termine rechtzeitig über unsere Homepage, SteckersolarZeitung und weitere Medien bekannt geben.
Derzeit suchen wir noch gebrauchte Panels für die Workshops! https://balkon.solar/news/2021/09/27/solarmodule-gesucht
Die Workshops sollen die Anwendungsfälle: Balkon und Zaun abdecken, möglicherweise auch Flachdach, Vorgarten und Wand.
Derzeit bemühen sich die Partner auch, Schulen oder Jugendgruppen einzubinden bzw. zu überlegen,bob und wie das möglich sein könnte.
2) “Selbstbauanleitung und Hürden abbauen”
Die Nutzung von (Stecker-)Solar scheitert an vielen Orten noch an mangelndem Wissen von Wohnungsbesitzenden und Mietern oder auch an Vorgaben zu Denkmalschutz, Satzungen oder ähnlichem. Als zweiten Teil des Antrags wollen wir daher Informationen breit und einfacher zugänglich machen und Steckersolar-Interessierten die Instrumente an die Hand geben, selbst aktiv zu werden.
Wir wollen dazu:
- eine schriftliche Anleitung für die Nutzung von Steckersolargeräten für
Wohnungseigentumsgemeinschaften erarbeiten.
Die Anleitung soll Haftungsfragen klären und auch erklären, welche Maßnahmen und Vorgaben typischerweise von WEGs getroffen werden sollten. Die Anleitung umfasst ebenfalls einen Musterantrag für die WEG Versammlung.
- Unser Musterschreiben für Mieter überarbeiten, das höflich erläutert, dass der Mieter nun ein Steckersolargerät am Balkon anbringt und welche Auswirkungen das auf den Vermieter hat. Dieses Schreiben soll bereits im Vorfeld einen Großteil der Fragen und Einwände ausräumen.
- Durch eine automatisierte Abfrage des Ortsrechts in allen oder stichprobenhaft ausgesuchten Kommunen in Baden-Württemberg, wollen wir kommunale Satzungen finden, die die Nutzung von Solarenergie behindern. Beim Umfang ist erheblich inwieweit wir die Abfrage und das Sammeln der Daten automatisieren können oder wie viele händische Arbeit notwendig sein wird.
Die Ergebnisse sollen dann aufbereitet und den Entscheidungsträgern, Politikern, Verwaltung vor Ort aber auch auf Landesebene und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, um dadurch eine Vereinfachung des regulatorischen Rahmens zu erreichen.
Der verwendete Code und eine Anleitung soll veröffentlicht werden, so dass es ggf. für weitere Bundesländer wiederholt werden kann.
- Betrieb eines TikTok-Kanals über ca. 12 Monate zum Thema “Solar selber machen” des BalkonSolar Vereins, um für unsere Anliegen auch jüngere Personen zu begeistern und über die Energiewende zu informieren. Schwerpunkt soll hier auf der Vermittlung von Fertigkeiten und Kenntnissen zum Selbstbau, Upcycling bzw. Nutzung von Secondlife-Solargerätenliegen sowie auf weiteren notwendigen Kenntnissen.
- Erarbeitung eines Magazins: “Solar selber machen” mit Anleitungen für gängige Nutzung von Steckersolarenergie mit dem Schwerpunkt auf Selbstbau. Umfang etwa 40 Seiten, aufgearbeitet im Stil etwa des Make Magazin. Wir sind bereits im Gespräch mit dem Make Magazin und sind hoffnungsvoll, hier gemeinsam mit diesem großen und angesehenen
- Magazin eine Sonderausgabe produzieren zu können. Dies hätte den Vorteil, dass eine solche Sonderausgabe des Make Magazins bundesweit an Kiosken und in Buchhandlungen vertrieben wird, so dass wir erheblichen Impact haben. Wir erreichen über sie auch genau die Zielgruppe, die sich für solche Projekte interessiert und über die