Inselsysteme, Powerstation und BalkonsolarBalkonSolar

Grundsätzlich muß man zwei Systeme unterscheiden:

  • Netzgeführte BalkonSolar oder Steckersolar Systeme mit Batterien: Also ich erweitere mein BalkonSolargerät um einen Speicher und versuche damit einen Teil des Stroms den ich tagsüber nicht verbrauche und „verschenke“ einzuspeisen.
  • Inselsysteme: Ich bin an einer Stelle, an der es keinen Stromanschluss gibt, sich dieser nur zu großen Kosten realisieren lässt und ich hätte gerne Strom oder brauche den.
Solarpanels in einem Garten, die eine Powerstation speisen.

Netzgeführte BalkonSolar oder Steckersolar Systeme mit Batterien

Informationen dazu haben wir in diesen Artikeln zusammengefasst:

Inselsysteme, Powerstation

Wir werden immer wieder gefragt zu Inselsystemen und Powerstations. Zunächst: Diese Systeme nutzen häufig Solarpanels als (eine) Stromquelle, aber sie haben sonst im Grunde nichts mit einem Steckersolargerät zu tun. Der Clou von Steckersolargeräten ist ja, dass sie in eine Steckdose eingesteckt werden und dann Strom in das bestehende Hausnetz liefern, wenn die Sonne scheint und wenn nicht der Strom aus dem Netz bezogen werden kann. 

Das kann man dann mit einer Batterie, die bei Überschuss Strom speichert und nachts Strom abgibt, auch noch aufmotzen. Diese Systeme gibt es teils als reine Ergänzungen zum BalkonSolar, daher ohne Notstromfunktion oder Möglichkeit die Batterie mitzunehmen, etwa Marstek b2500, Zendure oder aber mit “Notstromfunktion” und Griffen um sie doch ein wenig rumtragen zu können (Anker SOLIX Solarbank 3 E2700 Pro) oder eben von der tragbaren Batterie bzw. Powerstation kommend, die man nachträglich mit einem Wechselrichter ausrüsten kann (Ecoflow Systeme mit externen Wechselrichter).

Ecoflwo mit gebrauchtem Panel

Doch Achtung: Nicht alles, was technisch möglich ist, ist auch wirtschaftlich. Eine Batterie und die dazugehörige Steuerung sollten amortisieren und dann auch so lange halten. Wir haben das auf unserer Website durchgerechnet. Außerdem sollten sie am besten lokale ohne Cloud steuerbar sein. 

Es mag aber Anwendungsfälle geben, bei denen man kein Stromnetz hat oder Zugriff auf dieses sehr teuer ist. Etwa eine Gartenhütte im Schrebergarten ohne Anschluß an das Stromnetz, auf einer Messe, bei der Messeveranstalter für drei Tage 150 EUR verlangt oder beim Campen, bei dem man nicht auf Strom verzichten will. 

Rückseite: Altes Panel neue Ecoflow!

Grundsätzlich raten wir von Eigenbaubatterieystem ab. Wer sich informieren will wie man aus kleinen Solarpanels und kleinen Batterien etwas baut, der findet das etwa beim LOW←TECH MAGAZINE unter: How to Build a Small Solar Power System.

Wir würden raten, so ein System auf einer Powerstation aufzubauen, die auch einen Solareingang hat. Wir haben unser System auf einer Generalüberholten EcoFlow DELTA 2 aufgebaut. Zur Station braucht es noch ein EcoFlow MC4 auf XT60i Kabel, das ist der Anschluss am Ecoflow der Solar nimmt. Das gibt es von Ecoflow aber auch als Noname, wir nehmen da Noname, weil ist ja nur ein Kabel. 

Datenblatt der Ecoflow sagt:  Aufladen mit Solar 11–60 V, 15 A, max. 500 W.

Daher kann man einfach normale Solarpanels anschließen, sogar gebrauchte. 

Wichtig ist  beim Kauf immer darauf zu achten, dass es einen Eingang für Solarpanels gibt, der Standard Solarpanels nehmen kann: etwa 400 W, 10–65 V Gleichstrom, max. 10 A. Das sollte man anhand des Datenblatts der Powerstation vorher überprüfen.

Alternativ wäre auch denkbar die Powerstation über eine Zeitschaltuhr dann zu laden wenn man viel Solarstrom vom Balkonkraftwerk hat, aber dabei entstehen große Umwandlungsverluste: Gleichstrom der Panels zu Wechselstrom im Wechselrichter des Balkonkraftwerks, Netzteil der Powerstation wieder in Gleichstrom, Gleichstrom dann in die Batterie und ggf. dann wiederum über einen Wechselrichter heraus.

Das Panel war gebraucht und hatte nur 55 Wp, daher nur 31 Watt Ladung. Aber gehen ja bis zu 500 W dran!

Daher ist es effizienter, USB Geräte direkt über den USB Ausgang zu betreiben.

Bei der Nutzung von Geräten die Hitze erzeugen (Wasserkocher, Herdplatte, Raclette Gerät, …) ist zu beachten, dass die zum Teil mehr Leistung (Watt) ziehen und brauchen als die Powerstations anbieten können. Teilweise sind neben einem Speicher verschiedene Steckdosen (Schuko / USB-C / … ) integriert. An die kann ich dann meine Geräte anschließen. Wahrscheinlich ist es jedoch sinnvoller, die Geräte nicht über die eingebaute Steckdose, sondern über die meist auch vorhandenen USB Ausgänge anzuschließen, da hier häufig der Wirkungsgrad besser sein sollte.

Auf gar keinen Fall kann man über die Steckdosen der Powerstation diese aufladen, dazu kann man nur den dafür vorgesehenen Eingang verwenden. 

Beispiele

Nutzung einer Powerstation am Klimacamp.

Hierbei sollte man darauf achten, eine Powerstation zu nutzen die als Eingang normale Solarpanels akzeptiert. Denn normale Solarpanels sind häufig deutlich kostengünstiger als die der Hersteller.

349 EUR für 160 Wp ist teuer.

Das erkennt man, das etwa im Datenblatt oder auf der Website des Herstellers steht: Solarladeeingang 400 W, 10–65 V DC, max. 10 A

Zum Beispiel Screenshot eines Datenblatts der „Ecoflow Delta EU“ mit Solarladeingang gelb angemarkert.
Datenblatt eines derzeit marktgängigen Solarpaneels.

Daher ein Trina TSM-430 und der Ecoflow dürften noch zusammen passen. (Hinweise ohne Gewähr).

Es mag nützlich erscheinen sich einen Adapter für die Anschlusskabel zu bauen. So verlangt etwa EcoFlow 25 EUR für das Adapterkabel Solarpaneel auf Powerstation, aus Erfahrungen im Klimacamp Freiburg, weiß ich dass diese bei täglichem ein- und aus stecken nicht ewig halten. MC4 Stecker sind auch nicht dafür gedacht häufig auf- und zugemacht zu werden. Daher kann es hilfreich sein, sich hier eine Art Zwischenkabel zu bauen.

Inselsysteme

Inselsysteme sind quasi “Powerstationen in groß” und erfordern weitere Planung und haben meist deutlich höhere Kosten aufgrund der beteiligten Komponenten. 

Auf YouTube tauchen immer wieder Beschreibungen zum Selbstbau von Inselsystemen auf

Einer Inselanlage am nächsten kommt sicher „Die fetteste DIY-Powerstation der Welt“: https://youtu.be/iQYgERSwfAg

Der Verein Balkonsolar hat nicht die Kapazitäten, hier weitere Hilfestellung zu geben. Ein guter Startpunkt für weitere Informationen zum Thema Inselsysteme ist das Forum des Akkudoktors unter den Begriffen “Inselanlage” oder “offgrid”: https://www.akkudoktor.net/forum

Brände gab es bisher im Bereich BalkonSolar nur bei selbst gebauten Inselsystemen! 

Inselsysteme mit Dachsolaranalage

Es gibt auch Dachsolaranlagen, die an das Stromnetz angebunden sind und deren Wechselrichter beim Ausfall des Stromnetzes mit dem verbundenen Akku ein Inselnetz im Haus betreiben können. Dazu muss das Hausstromnetz dann aber vom großen Stromnetz trennbar ausgeführt sein. Eine billigere Lösung ist etwa, dass der Wechselrichter nur eine Steckdose hat, die auch beim Ausfall des Stromnetzes Strom liefert. Das kann hilfreich sein, wenn man etwa die Heizung anschließen will. 

Diese Wechselrichter sind in der Regel etwas teurer als die ohne Steckdose. Für die Hausstromnetz als Insel-Funktion muss bei der Installation ein Trennschalter eingebaut werden.