Wir haben uns zum Gastbeitrag von Lion Hirth, Hans Koenig und Christoph Maurer in der FAZ mit einem Leserbrief geäußert.
Leserbrief Antwort auf “Die Energiewende günstiger machen” von Lion Hirth, Hans Koenig und Christoph Maurer in der FAZ am 2.1.24
Sehr geehrte Damen und Herren,
Lion Hirth, Hans Koenig und Christoph Maurer geben in ihrem Thesenpapier 22 wichtige Thesen wider, um Strom bezahlbarer und klimafreundlicher zu machen. Die meisten davon sind richtige und gute Forderungen.
Für uns ist die Zustimmung zur Energiewende und die Aktivierung möglichst aller Bürger, sich zu beteiligen, zentral. In Punkt acht fordern die Ökonomen ein Ende der Einspeisevergütung für kleine, dezentrale Solaranlagen. Das mag aus rein energieökonomischer Sichtweise richtig sein, aber kleine Solaranlagen auf Dächern von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern tragen entschieden zur Akzeptanz der Energiewende bei.
Statt die Einspeisevergütung ersatzlos zu streichen, ist es daher sinnvoller, die Vergütung an die örtliche Netzsituation und den Börsenstrompreis dynamisch anzupassen sowie die Direktvermarktung so zu vereinfachen, dass sie auch mit den Millionen bestehender und künftigen kleiner Anlagen sinnvoll genutzt werden kann.
Mit der in Punkt 19 richtigerweise angesprochenen schnellen Einführung von intelligenten Stromzählern nach EU-Standard liegen die technischen Voraussetzungen für diese Einbindung vor. Derzeit arbeiten Experten an Open Source Lösungen, um Bestandsanlagen in die Netzdienlichkeit zu bringen (zugänglich unter: https://github.com/Akkudoktor-EOS/EOS ). Das ist besser als Abregeln, muss sich aber für den einzelnen lohnen.
Anstelle die Förderung für Heimspeicher abzuschaffen, wie in Punkt neun angeregt, sollte diese so umgestaltet werden, dass ausschließlich netz- und systemdienliche Heim- und Kleinspeicher gefördert werden. Diese machen den mit Abstand überwiegenden Teil der Speicherkapazität in Deutschland aus. Und dabei sind die Möglichkeiten der Nutzung der Batterien von E-Autos über das bidirektionale Laden noch gar nicht berücksichtigt. Es wäre mehr als sträflich, dieses riesige Potenzial ungenutzt liegen zu lassen.
Der für uns zentralen Forderung nach zügigem Einbau von intelligenten Stromzählern nach EU-Standard, anstatt eines deutschen Sonderwegs und Steuerung über internetbasierte Schnittstellen, werden wir in den kommenden Wochen mit einer Petition Nachdruck verleihen.
Sebastian Müller (Vorstand Balkon.Solar e.V)
Christian Ofenheusle (Vorstand Bundesverband Steckersolar e.V.)
Simone Herpich (Vorsitzende Balkon.Solar e.V.)