Solartisch bauen: Noch eine Anleitung

Diese Anleitung zum Bau eines Solartischs hat uns Bengt zugeschickt. Wir wollen Sie euch nicht vorenthalten und wie immer bei allem was man bastelt: Es ist die eigene Verantwortung!

Heute möchte ich meine Erfahrung teilen wie man einen Solartisch baut.  

Als Anregung halfen mir die verschiedenen Vorschläge auf balkon.solar – rein schauen lohnt sich! Ich möchte es euch so einfach wie möglich machen und verlinke alle von mir verwendeten Teile und beschreibe alle Arbeitsschritte so genau wie möglich, damit das Nachbauen möglichst einfach ist.

Zentral wichtig bei eurem Solartisch ist neben dem Solarpanel der sogenannte Mikrowechselrichter. Mir war es wichtig einen möglichst günstigen Tisch zu bauen.
Daher habe ich mich für das Solarpanel 370Wp CDZ SOLAR VDS-S120/M6H entschieden. Bei Alphasolar gibt es das für ca. 90€, sofern man es bei einer der Abholstationen abholen kann.
Als Wechselrichter habe ich mir einen Hoymiles HM-400 besorgt. Bei der maximalen Panelleistung von 370 Watt hätte aber auch der Hoymiles HM-300 oder der Envertech EVT-300 ausgereicht. Beide sind aktuell auch bei www.alpha-solar.info erhältlich. Schön ist, dass hier bereits die Abdeckkappe für das eine nicht benötigte Ende des Wechselrichters mitgeliefert wird. Auch dort erhältlich ist ein Kabel Betteri auf Schuko, um es dann an eure Steckdose anzuchliessen.

Abgesehen davon habe ich noch folgende Materialien verbaut (alles bei Hornbach gekauft):

  • 4 x Siebdruckplatte 1,8 cm Stärke 25 x 25 cm (gut wasserresistent)
  • 20 Schrauben 4,5 x 20 mm mit dazu passenden Unterlegscheiben
  • Eine M8 Schraube 30 mm lang sowie passenden Unterlegscheiben und einer selbstsichernden Mutter, sowie ein Federring
  • 8 x Filzgleiter 10 x 20 cm (Höhe 2mm)
  • Tischbeine und 20 Schrauben 3 x 16 mm
  • Dopelseitiges Klebeband dick
  • Kabelbinder (4,8 mm breit)
  • Klebesockel für Kabelbinder
  • Ein Brett dicke 1,8-2 cm (gerne aus der Abfallrestekiste)

Als Werkzeug braucht ihr:

  • Metallbohrer 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9
  • Akkuschrauber
  • Schraubenzieher
  • Passende Bits (in meinem Fall waren das Torx und Kreuzschlitz) 
  • Meterstab
  • Bleistift
  • Winkel oder langes Linieal
  • Gabelschlüssel (13er) und Steckschlüssel mit 13er Nuss (oder alternativ einfach zwei 13er Gabel/Ringschlüssel)
  • optional Dorn mit Hammer

Insgesamt braucht ihr aktuell ca. 270€ um den Tisch nachzubauen – vorausgesetzt ihr besitzt bereits das nötige Werkzeug.

Jetzt geht’s los mit dem Aufbau (ich habe dafür ca. 4 Stunden gebraucht):

  1. Löcher in den Ecken
    Zuerst wollen wir die Löcher in den Ecken bohren die wir benötigen um die Bretter nachher zu befestigen.
    Ich habe hierfür pro Ecke 9 Löcher gemacht. Das erste in der Ecke, dann jeweils 5,5 cm entfernt die nächsten Löcher. Damit die Löcher alle schön mittig im Alu sind, habe ich die Tiefe des Rahmens gemessen. Dieser hat bei mir 2,4 cm betragen. Also mit Bleistift eine Linie bei 1,2 cm waagrecht und senkrecht ziehen.
    Jetzt kommt das eigentliche Bohren: Dazu nehmen wir das Restebrett und stecken das unter die Stelle die wir Bohren wollen. Damit verhindern wir, dass wir ausversehen das Panel beschädigen wenn wir bohren. Optional kann man nun mit dem Dorn und dem Hammer die Stellen an denen gebohrt werden soll markieren, dann rutscht auch der Bohrer nicht so einfach ab. Allerdings darf man es mit dem Hammer nicht übertreiben – ist ja schließlich ein Glas Panel – das soll nicht reißen! Nun bohren wir jedes Loch nacheinander zuerst mit dem 2 mm Bohrer dann mit dem 3mm Bohrer… bis wir bei dem 5 mm Bohrer ankommen. Damit ist das Loch für unserer 4,5mm Schraube groß genug. Das wiederholen wir für alle Löcher – in allen Ecken.

2. Bretter in den Ecken befestigen
Als nächstes nehmt ihr den Filzgleiter und klebt den mittig auf die Bretter. Damit stellen wir sicher, dass wir erstens das Brett wirklich bis in die Ecke schieben können (weil wir die kleine Kante die es an der Panelunterseite zwischen Panel und Rahmen gibt ausgleichen können) und zweitens, falls das Panel dann doch mal aufliegen solte es etwas geschützt ist. Einige mögen den Filz für unnötig halten, dann lasst ihn einfach weg. Mir hat es so besser gefallen. 

Das Brett wird nun in die Ecke gedrückt bis es wirklich ganz am Rahmen anliegt. Da wir die Bretter mit Schrauben mit 4,5 mm Durchmesser befestigen wollen, bohren wir jetzt mit einem 3mm Bohrer jedes Loch im Brett vor. WICHTIG: Paßt auf dass ihr nicht zu tief bohrt. Damit mir das nicht passiert habe ich meinen Bohrer bei 1,5 cm mit Tesa umwickelt. Dadurch kann ich nicht tiefer Bohren.

Wenn alle Löcher soweit vorbereitet sind, können die Schrauben mit den Beilagscheiben rein. Vermutlich wäre es auch ohne Beilagescheiben in Ordnung. So gefällt es mir aber mal wieder besser.

3. Tischbeine befestigen
Um die Tischbeine zu befestigen müssen zuerst die Halterungen an die Bretter geschraubt werden. Da ich dazu 3 x 16 mm Schrauben verwendet habe, muss hier mit einem 2 mm Bohrer vorgebohrt werden. Dazu einfach die Halterung drauf legen und dann mit dem Bohrer in die Löcher bohren. Natürlich wieder schauen das man nicht zu tief bohrt (z.B. mit dem Tesa Trick), oder man zeichnet die Löcher halt vorher an. Nachdem die Löcher drin sind einfach die Halterungen anscharauben und danach die Tischbeine dran schrauben. Hinweis: Ich habe die Tischbeien erst ganz zum Schluß dran geschraubt, damit ich mehr Platz hatte die nächsten Schritte noch zu machen.

4. Wechselrichter befestigen
WICHTIG: Unten auf dem Wechselrichter stehen seine Daten und seine Seriennummer. Macht bevor ihr ihn anbringt ein Bild! Wenn ihr später die Hoymiles DTU verwenden wollt um die erbrachte Leistung zu ermitteln braucht ihr die Seriennummer.
Hierzu brauchen wir erstmal ein Loch mit 9 mm Durchmesser, damit die M8 Schraube durch paßt. Prinzipiell könnt ihr den Wechselrichter am Rahmen befestigen wo ihr wollt, ich habe mich für die kurze Seite entscheiden. Dazu wieder wie oben beschreiben ein Loch bohren (Restebrett als Unterlage nicht vergessen!!) und von Bohrer 2 bis 9 hoch arbeiten.
Damit ich mir leichter tue und der Wechselrichter auch nicht mehr verrutschen kann, habe ich diesen mit dem doppelseitigen Klebeband festgeklebt und unter die andere Seite das Resteholz verwendet, damit er nicht wegknickt. So konnte ich nun in aller Ruhe die Mutter darunter schieben (mit der Unterlegscheibe darauf). Hierfür habe ich einen Gabelschlüssel verwendet – den brauchen wir dann ja auch zum festziehen. nun kann man einfach von oben die Schraube einführen (mit Unterlegscheibe UND Federring). Leider musste ich feststellen, dass die Schraube in der Mutter nicht gegriffen hat, also habe ich ein paar Blatt Papier untergelegt, dann hat auch das funktioniert. Zugegeben, das ist ein bischen „fummelig“. Dann noch von oben festziehen (z.b. mit dem Steckschlüssel) und fertig.

5. Kabel 
Zuletzt müssen wir dann noch die Kabel verbinden. Das ist m.E. sehr selbsterklärend. Die MC4 Stecker passen ja nur jeweils auf einen Anschluss auf den Wechselrichter. Dann noch die Kappe in das eine Ende und in das andere Ende das Schukokabel.
Damit die Kabel nicht so rumhängen habe ich hier die Klebesockel und Kabelbinder verwendet.

Das war’s schon. 

Jetzt den Tisch umdrehen und raus stellen und anschliesen. Nach ein paar Sekunden wechselt die LED im Wechselrichter bei meinem Hoymiles von rot blinkend zu grün blinkend und Strom wird geliefert.

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