Unter Zuhilfenahme von ortsaufgelösten Wetterdaten lässt sich ausrechnen, dass ein Micro-PV-Balkonmodul in Freiburg eine Energiemenge von etwa 300 kWh im Jahr produzieren könnte.
Diese Energie wird zunächst einmal direkt in der eigenen Wohnung verbraucht, sobald sie anfällt, d.h. tagsüber von den Grundlasten wie dem Kühlschrank, Gefrierfach etc. und sporadischen Verbrauchern wie der Waschmaschine.
Reicht der Verbrauch in der Wohnung nicht aus, die erzeugte Leistung der PV-Anlage komplett zu nutzen, wird der Überschuss kostenlos in das allgemeine Stromnetz eingespeist. Solch kleine Mikro-PV-Anlagen sind unter Verzicht auf die Einspeisevergütung von dem bei größeren Dachanlagen anfallenden Bürokratieaufwand nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz befreit. Man spart also nur, was man selber auch direkt verbraucht. Man schenkt also der Allgemeinheit seinen umweltfreundlich erzeugten Überschuss an Strom schenken.
Dieser kostenlos ins Netz eingespeiste Anteil des Stroms verdrängt jedoch über den Merit-Order-Effekt direkt die teuren fossilen Energiequellen, da der Preis an der Strombörse durch die Grenzkosten des jeweils teuersten Kraftwerks, welches nötig ist, um die Stromnachfrage zu decken, bestimmt werden. Somit verfügt dieses Mikro-PV-Kraftwerk das Potential im Jahr 142 kg CO2 einzusparen (die Rechnung basiert auf dem CO2-Ausstoß des deutschen Strommix im Jahr 2018). Das entspricht in etwa einem Hin- und Rückflug zwischen Frankfurt und München.
Technisch kein Problem
Diese Einspeisung ins öffentliche Netz ist technisch betrachtet gar kein Problem, aktuelle digitale Stromzähler welche den Strom in beide Richtungen passieren lassen, für die Zählung aber eine Rücklaufsperre besitzt, daher der Verbrauch wird nicht reduziert, wenn ich Strom ins Netz einspeise.
Sicher
Sicherheitstechnisch stellt ein solches Mikro-PV-Balkonmodul überhaupt kein Risiko dar. Der elektrische Anschluss erfolgt über hochwertige abgesicherte Steckverbindungen, deren elektrotechnische Einwandfreiheit durch mehrere Normen des Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), der hierfür maßgeblichen
Fachinstanz, gesichert ist. Die mechanische Anbringung des Moduls am Balkongeländer erfolgt mittels eines soliden Ständers, der exakt für solche Anwendungen ausgelegt ist und von einem Handwerker fachgerecht montiert wird.
Aus unsrer Sicht, stellen solche Module häufig sogar eine optische Verbesserung am vielen Balkonen da.
PV-Balkonmodule sind mit über 40 000 Installationen in Deutschland (Stand März 2020) und stark steigenden Zuwachszahlen mittlerweile in der breiten Öffentlichkeit angekommen und werden sicherlich in Zukunft zusammen mit PV-Dachanlagen und fassadenintegrierter PV eine feste Säule der Energiewenden im urbanen Raum sein.
In Freiburg fördert die Stadt, die Anbringung von Solargeräten auf dme Balkon mit 200 EUR.