Balkon

Grundsätzlich hat jeder, das Recht Steckersolargeräte auf dem Balkon zu betreiben.

Interessant wird es aber, wenn es darum geht BalkonSolargeräte an den Balkon zu hängen. Hier gibt es derzeit noch kein klares Recht und der BalkonSolar e.V. kämpft dafür, zusammen mit seinen Partnern: https://balkon.solar/news/2023/01/30/petition/

Dennoch wollen wir hier erklären, wie es geht und welche Möglichkeiten es gibt.

Grundsätzliches

Eine grundsätzliche Überlegung vorweg: Es ist durchaus möglich, mehrere Module unterschiedlich zur Sonne hin auszurichten, z.B. eines nach Südosten und eines eher nach Südwesten oder eines, das am Balkon hängt und ein weiteres, das als Tisch auf dem Balkon steht.
Auch solche unterschiedlich ausgerichteten Module können an einen Wechselrichter angeschlossen werden, wenn es im Wechselrichter für jedes Modul einen eigenen, unabhängigen Maximum-Power-Point-Tracker (MPP-Tracker) gibt.

Wechselrichter Platzieren

Bevor das Solarmodul befestigt wird, sollte überlegt werden, wo der Wechselrichter verschraubt wird. In den meisten Fällen bietet es sich an, den Wechselrichter hinten an den Alurahmen des Solarmoduls zu schrauben. Dort ist er gut platziert und geschützt. Viele Module haben bereits geeignete Bohrungen im Rahmen, so dass der Wechselrichter mit Maschinenschrauben (z.B. M8 x 20 mm, möglichst in Edelstahl) und einer Sicherungsmutter festgeschraubt werden kann. Es muss darauf geachtet werden, dass die Kabel des Solarmoduls lang genug sind, um sie beim Wechselrichter einstecken zu können. Falls dies nicht möglich sein sollte, z.B. weil der Wechselrichter aus besonderen Gründen nicht nahe genug am Modul befestigt werden kann, kommen Verlängerungskabel mit den passenden Steckern (MC4) zum Einsatz.

Wichtig: Der Wechselrichter darf die Modulfläche nicht berühren! Durch zu geringe Entlüftung kann ein Wärmestau entstehen, der sowohl dem Wechselrichter als auch der Rückseitenfolie des Solarmoduls schaden kann.

Metalbalkone

Übliche Balkongeländer aus verzinktem Stahl verwenden entweder rechteckige oder runde Profile für den Handlauf, die Stäbe und die Tragstruktur. Die Befestigungsmittel für das oder die Solarmodul(e) sind darauf abzustimmen.

Jeder Balkon ist ein wenig anders, wobei die heutigen Standardmodule mit Abmessungen von ca. 1,00 x 1,70 m gut zur Brüstungshöhe (90 – 95 cm) und Balkonbreite (>2,00 m) passen. Da über die Hälfte der Nutzenden ihr System gar nicht am Balkon aufhängen, werden wir später in diesem Kapitel auch noch andere gängige Arten der Aufstellung beschreiben.

In unserem ersten Beispiel soll ein einzelnes Standard-Solarmodul an einem Balkongeländer befestigt werden, das aus verzinkten Rohren besteht. Die Belastbarkeit des Geländers wurde geprüft und als ausreichend stabil befunden. Bei der gewählten, fast senkrechten Befestigung des Moduls ist der Einstrahlungswinkel nicht ganz optimal.

Für die Befestigung am Balkon wählten wir exemplarisch das Montagesystem Solar-Hook, das für die Balkonmontage besonders geeignet erscheint, einfach zu montieren ist und ausschließlich Komponenten aus rostfreiem Edelstahl verwendet. Es gibt auch andere Montagesysteme für PV-Module, die für die Anbringung am Balkon in Frage kommen.
Für die Montage des Solarmoduls mit dem Solar-Hook braucht es keine besonderen Werkzeuge. Es werden zunächst jeweils drei Haken an das Solarmodul geschraubt, an denen sich das Modul später am Handlauf einfach einhängen lässt. Bei der Bestellung des SolarHooks ist darauf zu achten, dass die richtige Variante bestellt wird. Es gibt eine Version für runde und eine für eckige Geländerstreben.
Wenn das Solarmodul sicher am Balkongeländer hängt, kann das Kabel vom Modulwechselrichter zur Schuko-Steckdose verlegt werden. Die Kabellänge wurde bereits bestimmt und entsprechend bestellt, so dass das Netzkabel entweder mit UV- beständigen Kabelbindern befestigt oder in einem Kabelkanal verlegt wird, so dass es unter keinen Umständen eine Stolperfalle darstellt! Der Stecker auf der Ausgangsseite des Wechselrichters kann allen Witterungen standhalten, während die Außensteckdose für die Einspeisung (IP54) über den Schuko-Stecker mindestens regengeschützt angebracht sein muss.
(Aus unserem Buch)

Eine gute nicht kommerzielle Anleitung: https://www.sfv.de/solarbrief-01-2024

Betonbalkone

Bei Betonbalkonen ist die Halterung etwas aufwändiger, da diese nur oben festgemacht werden kann und nicht unten noch verklemmt oder ähnliches. Wir haben hier mit der Halterung von Solisar.Solar, einem Freiburger Händler gute Erfahrungen gemacht: https://www.solisar.solar/products/balkonkraftwerk-halterung-fur-gelander

Historische Balkone und Häuser

Historische Häuser können eine Herausforderungen sein, da hier unter Umständen nicht klar ist ob die DIN Normen für Balkone eingehalten wurden.

Was tun, wenn es nix passendes gibt?

Der Solarförderverein gibt im Solarbrief: „Schwerpunkt Stecker- und Balkonsolar 1×1“ ab S. 26 eine gute Anleitung!

Blendung